Qualitätsmanagement



Beschwerdemanagement im Kinderhaus e.V.

„Man lindert oft sein Leid, indem man es erzählt.“
 Pierre Corneille

Die ständige Verbesserung unserer Arbeit und die zunehmende Zufriedenheit aller Beteiligten in unserer Einrichtung, hat für uns einen hohen Stellenwert. Das Kinderhaus e.V. versteht sich als lernende Organisation und nutzt somit die Instrumente des Qualitätsmanagements nicht zuletzt aus diesem Grund. Das Kinderhaus hat somit ein offenes Ohr für Beschwerden.
Beschwerden können von Eltern, Teammitgliedern und vor allem auch von Kindern in Form von konstruktiver Kritik, Verbesserungsvorschlägen, Anregungen oder Anfragen ausgedrückt werden.

Darüber hinaus ist die Beschwerde eines Kindes als Unzufriedenheitsäußerung zu verstehen, die sich abhängig von Alter, Entwicklungsstand und der Persönlichkeit in verschiedener Weise über eine verbale oder auch eine nonverbale Äußerung ausdrücken kann.

Der Vorstand und die Leitung des Kinderhauses sehen sich dazu verpflichtet jede Art von Beschwerde ernst zu nehmen, den Ursachen der Beschwerden nachzugehen und einen Ansatz zu wählen, den alle Beteiligten bereit sind mitzugehen. Mit Beschwerden aller Art gehen wir selbstverständlich vertrauensvoll um.

Das Kinderhaus definiert eine „Beschwerde“ nicht als lästige Kritik, sondern als eine Gelegenheit zur Entwicklung und Verbesserung unserer Arbeit in unserer Einrichtung. Darüber hinaus bieten sie ein Lernfeld und eine Chance, das Recht der Kinder auf Beteiligung umzusetzen. Deshalb haben wir im weiteren Verlauf auf den negativ konnotierten Begriff „Beschwerde“ verzichtet, und berufen uns auf die Bezeichnung „Feedback“, da dieser Begriff unsere Definition am zutreffendsten wiedergibt.
Dies erfordert partizipatorische Rahmenbedingungen und eine positive Grundhaltung von allen Beteiligten.

Beschwerdekultur der Teammitglieder

   Wir tragen die Verantwortung und sehen uns als Vorbilder im Kinderhaus
   Wir gehen wertschätzend und respektvoll miteinander um
   Wir führen eine offene Kommunikation miteinander
   Wir dürfen Fehler machen
   Wir gehen sorgsam und respektvoll mit Feedback um
   Wir nehmen Feedback sachlich und nicht persönlich
   Wir suchen gemeinsam nach verbindlichen Lösungsansätzen

Darüber hinaus werden unsere Teammitglieder in regelmäßigen Abständen über Lehrgänge und Schulungen auf den aktuellsten Stand zum Thema Beschwerdekultur und der Umgang damit weitergebildet.

Unser Umgang mit Feedback, das von Kinder geäußert wird

Jedes Kinderhauskind hat die Möglichkeit in einem sicheren Rahmen ihre/seine Unzufriedenheit zum Ausdruck zu bringen. Dabei ist es uns besonders wichtig, dass die Kinder Vertrautheit und Verlässlichkeit erfahren und sicher sein können, dass wir uns ihrer annehmen. Dabei geht die Form der Beschwerde über die verbale Kommunikation hinaus. Auch emotionale Ausdrucksweisen, ebenso wie Mimik und Gestik, werden von uns erkannt uns thematisiert. Dabei sollen die Kinder sich mit ihrer Individualität geborgen fühlen und so den Kindergartenalltag mit gestalten können. Dafür haben wir bereits vor einigen Jahren eine KiTa-Verfassung, individuell für das Kinderhaus, verfasst, um die Partizipation zu gewährleisten.

Im Kinderhaus haben unsere Kinder außerdem folgende Möglichkeiten, um ihre Beschwerde zu äußern:
   Kinderkonferenz (1x Monat)
   Kinderleitungsbesprechung (1x Monat)
   Gruppenkinderkonferenz
   Täglicher enger Austausch zwischen Kindern und Erziehern

Unsere Beschwerdeverfahren für die Eltern

Uns ist die Offenheit und Akzeptanz in der Elternarbeit wichtig, um auch in Zukunft weiterhin Hand in Hand zum Wohle des Kindes zusammenzuarbeiten. Nicht zuletzt weil wir als Elterninitiative genau das als Teil unseres Konzepts verstehen. Gerade deshalb möchten wir aber auch darauf hinweisen, dass wir das Verhältnis zwischen Eltern und Team nicht hierarchisch betrachten. Eine Kommunikation muss immer auf der selben Ebene stattfinden.
Die Eltern werden bei folgenden Gelegenheiten über unser Feedbackverfahren informiert:

   Beim Aufnahmegespräch
   Beim Erstgespräch
   Bei Elternabenden
   Über den Vorstand
   Durch Aushänge
   Bei Elternbefragungen
   Über den EBR
   Im täglichen Dialog mit den pädagogischen Fachkräften

Die Eltern haben folgende Gelegenheit ihr Feedback loszuwerden:

   Bei den pädagogischen Fachkräften in der Gruppe
   Bei der Kinderhausleitung
   Beim Vorstand
   Beim EBR
   Über das Feedbackformular
   Bei Elternabenden
   Bei den jährlichen Entwicklungsgesprächen
   Über Feedback-Bögen
   Jeder Zeit im persönlichen Austausch

Das Feedback wird wie folgt bearbeitet:

Derjenige Mitarbeiter im Team, der das Feedback erhält, klassifiziert es mit eventueller Rücksprache mit der Leitung, und entscheidet welcher der folgenden Handlungsschritte geeignet ist:

   Im Dialog auf Augenhöhe, um gemeinsam Lösungen zu finden
   In Teamsitzungen
   Im Dialog mit EBR/Vorstand
   Auf Elternabenden
   Entsprechend des Beschwerdeablaufplans

Unsere Beteiligungs- und Feedbackverfahren bieten vielfältige Entwicklungschancen für unsere Einrichtungen und alle Beteiligten.
Entscheidend bleibt der Anspruch, die Arbeitsfelder kontinuierlich durch Lernprozesse zu optimieren. Alle Arbeitsabläufe müssen laufend im Dialog mit Kindern und Eltern reflektiert werden.

Wird ein Feedback als so gravierend eingestuft, dass ein Feedbackformular greift, sind folgende Handlungsschritte obligatorisch:


Ablaufschema Feedbackbearbeitung

1. Feedbackeingang
   Handelt es sich um Feedback?
   Es folgt die Aufnahme in das Feedbackprotokoll.
   Ist das Feedback selbst zu bearbeiten oder muss es an die Leitung/den Vorstand weitergegeben werden?

2. Feedbackbearbeitung
   Die Bearbeitung des Feedbacks wird auf dem Formular dokumentiert.
   Eine Lösung wird erarbeitet.
   Bei Bedarf wird fachliche/kollegiale Beratung eingebunden.
   Falls erforderlich wird der Vorstand und/oder EBR mit eingebunden.

3. Abschluss
   Der/Die Feedbackführende wird über die Lösung/den Sachstand informiert.
   Die Dokumentation auf dem Formular wird unterschrieben abgeschlossen.
   Die Dokumentation wird archiviert.
   Das Feedback/die Lösung/die Konsequenz werden bei Relevanz im Team bekannt gegeben.
   Daraus folgen ggf. Veränderungen/Korrekturen im Kinderhaus.
   Daraus folgen ggf. Informationen an alle Eltern/Kinder.

Schematische Darstellung





 
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